Krisen treiben Haushalte in die Schulden

Von wegen selberschuld: Schulden entstehen meistens durch besondere Lebenssituationen wie Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung usw. Die Statistik zeigt: Sehr oft sind Verschuldung und Überschuldung mit strukturellen Faktoren verbunden.

Die Mitgliederorganisationen von Schuldenberatung Schweiz erfassen alljährlich statistische Daten zu den verschuldeten Haushalten, die eine Erstberatung in Anspruch nehmen. Für das Jahr 2020 umfasst dieser Datensatz 4764 Dossiers und bietet damit eine wichtige Grundlage, um die Verschuldung und Überschuldung von Privatpersonen zu verstehen.

  • Gründe für die Überschuldung: Besonders stechen sowohl 2019 und 2020 als Grund für die Verschuldung Arbeitslosigkeit (24%) und gesundheitliche Probleme (23%). 2020 belegt zudem Trennung/Scheidung mit 24% eine Spitzenposition.
     
  • Sozio-demografisches Profil: 40% der Dossiers sind 2020 von Alleinstehenden, je etwa ein Fünftel von Paaren mit Kindern und Alleinerziehenden. 3% der Personen in den betroffenen Haushalten sind Kinder.
     
  • Häufigste Schuldenarten: Am verbeitesten sind weiterhin Steuerschulden (73%) und Krankenkassenschulden (61%), diese machen auch 41% des gesamten Schuldenvolumens aus. In etwas mehr als einem Viertel der Haushalte sind es allgemeine, selbst bezahlte Gesundheitskosten und Barkredite.
     
  • Höhe der Schulden: Im Durchschnitt beläuft sich die Höhe der Schulden im Jahr 2020 auf 65'014 CHF. Das entspricht etwa 15mal dem Medianeinkommen (4350 CHF) der Haushalte mit Erstkontakt.

Die Statistik kann hier heruntergeladen werden: https://online.brainweb.ch/s/CSATSERNoq8iwng
 

 
 

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